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Lehm – Löss

Die Liste der in den letzten Beiträgen vorgestellten, im Westerwald ebenso wie Ton vorkommenden Rohstoffe, wird ergänzt durch Lehm und Löss. Weitere, die in früheren Zeiten gewonnen wurden, sind devonische Schiefer und Bruchsteine, unterschiedliche Erze und Farberden. Alle diese spielen aber heute, wie auch die Braunkohle, keine wirtschaftliche Rolle mehr sondern sind nur noch geologische Erscheinungen.

Neben der Tongewinnung ist heute der Basaltabbau von Bedeutung und prägend für den Westerwald. Braunkohle wurde bis in die 1960er Jahre in nennenswerten Mengen gewonnen. Bims wurde und wird nur sporadische abgebaut. Während Braunkohle sowohl altermäßig und genetisch mit den Westerwälder Tonen verbunden ist, ist der Basalt, zwar wesentlich jünger als die Tone, jedoch wesentlich an der Erhaltung der Tonvorkommen beteiligt. Der bereits vorgestellte Bims als auch Lehm und Löss sind dagegen eher zufällig im Westerwald zu finden sind.

Lehm

Das Wort Lehm geht auf das mittelhochdeutsche lim zurück, welche seine sprachliche Wurzel im indogermanischen lei hat, was sich auf einen schleimigen, glitschigen Boden bezieht. Allgemein steht Lehm für eine Mischung aus Sand (Korngröße > 63 µm), Schluff (Korngröße > 2 µm) und Ton (Korngröße < 2µm). Er entsteht entweder durch Verwitterung aus Fest- oder Lockergesteinen oder durch die unsortierte Ablagerung der genannten Bestandteile. Je nach Entstehung werden sie z.B. als Berglehm, Gehängelehm, Geschiebelehm (Gletscher), Lösslehm (Löss), Tonlehm, Sandlehm, Normallehm oder Auenlehm (aus Flussablagerungen) bezeichnet. Lehm mit nennenswertem Gehalt an Kalk, etwa in Folge wenig fortgeschrittener Verwitterung oder bei der Entstehung durch Ablagerung kalkigen Materials, wird als Mergel bezeichnet. Lehm mit geringem Kalkgehalt wird auch Letten genannt. Wie bei den Westerwälder Tonen auch werden tonreiche Lehme werden als fett, tonarme als mager bezeichnet.

Lehmprobe aus einer Tongrube bei Boden

Lehm ist nicht so plastisch und wasserundurchlässig wie reiner Ton, da die Korngröße der Bestandteile Sand und Schluff größer ist. In feuchtem Zustand ist Lehm formbar, in trockenem Zustand fest. Bei Wasserzugabe quillt Lehm, beim Trocknen schwindet oder schrumpft er, was bei der Verwendung von Lehm als Baustoff besonders zu beachten ist. Lehm ist weit verbreitet und leicht verfügbar, er stellt (gebrannt oder ungebrannt) einen der ältesten Baustoffe dar, der in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat. In alten Gebäuden findet sich Lehm, etwa in den Gefachen von Fachwerkhäusern, als Lehmputz und teilweise in den Geschossdecken.

Fachwerkgebäude mit Lehm (und Stroh) ausgefacht.

Lehm in ausreichenden und gewinnbaren Mengen ist bei einige Tonbergbauunternehmen in deren Rohstoffangebot zu finden: z.B. Stemmer bei Boden, Goddert in der VG Seltes, Ahlbach bei Limburg.

Löss (andere Schreibweise: Löß)

Löss

ist ein meist helles, kalkhaltiges, schluffiges, äolisches Sediment. Lössablagerung haben sich während der letzten (pleistozänen) Eiszeiten in Mitteleuropa durch intensive Verwehungen in den vereisungsfreien Gebieten gebildet. Er tritt z.T. in erheblichen Mächtigkeiten, unabhängig vom Untergrund, auf. So ist Löss auch im Westerwald an zahlreichen Stellen, auch in bzw. auf Tonlagerstätten, anzutreffen. Da die Vorkommen aber sowohl in ihrer Ausdehung als auch in ihrer Zusammensetzung sehr variabel sind, gibt es keine gezielte Gewinnung. In Regionen mit verbreiteten und mächtigen Lössablagerungen (z.B. mainfränkische Lössprovinz) hat er als Bau- und Zuschlagstoff durchaus Bedeutung.

Lössvorkommen bei Helmstadt, Mainfränkische Lössprovinz

Lehm, Löss

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