Niedrigwasser auf dem Rhein: Erste Schiffe mit weniger Ladung
Der Rhein hat gerade einen ungewöhnlich niedrigen Pegel – für die Jahreszeit. Grund sind fehlender Regen und kaum Schmelzwasser aus den Alpen. Das macht auch den Unternehmen im Westerwald Sorgen.
Vor 20 Jahren gab es ebenfalls eine ‚unnormale‘, aber gegenteilige Situation an den deutschen Flüssen. Noch Anfang November 1998 stand das Deutsche Eck in Koblenz nahezu vollständig unter Wasser. Allerdings ist ein Hochwasser eine durchaus gewohnte, wenn auch unangenehme Situation für die Flussanlieger. Niedrigwasser dagegen tritt eher selten auf, aber es ist durchaus kein Jahrhundertereignis. Auch 2003 oder z.B. 1976 war der Wasserstand so niedrig, dass damals auf dem Mittelrhein die Fähren ihren Dienst einstellen mussten.

Für die Schifffahrt ist der Wasserstand schon jetzt ein Problem. Entscheidend ist der Pegel in Kaub, einer Engstelle zwischen Bingen und Koblenz. Die kritische Marke liegt bei 78 Zentimetern, derzeit sind es knapp unter einem Meter. Es fehlt unter anderem an Schmelzwasser aus den Alpen und es regnet zu wenig.

Es ist nicht abzusehen, wie lange die Einschränkungen durch die reduzierten Ladekapazitäten der Rheinschifffahrt andauern. Schon jetzt müssen Schiffe leichter beladen werden

Eine nennenswerte Tontonnage wird seit je her über den Rheinhafen Bendorf abgewickelt. Hier machte sich Niedrigwasser sehr früh und unmittelbar bemerkbar. Übliche 2.000 Tonnen-Ladungen mussten, statt in einer Tour abgewickelt zu werden, auf 4, 5 und auch 6 Teilladungen aufgeteilt werden. Bei gleichen Kosten pro Fahrt.