Basalt
Basalte überdecken an vielen Stellen in unterschiedlicher Mächtigkeit Westerwälder Tonlagerstätten und haben damit wesentlich zum ‚Erhalt’ der Westerwälder Tone beigetragen. Durch die Überlagerung wurden die weichen Tone von Erosion und Abtragung geschützt. Im Hohen Westerwald im Gebiet um Höhn und Marienberg sind Braunkohleflöze und Tonschichten von Basalt bedeckt. Bis in die späten 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die Braunkohle dort untertägig unter dem Basalt gewonnen. Siehe dazu auch ‚Die TonLeiter‘ Nr. 35, 36 und 38.
Basalt ist ein dunkles, kieselsäurearmes (basisches), feinkristallines Ergussgestein. Der Name soll sich ursprünglich von dem Ort Basan in Syrien ableiten und wurde durch Verstümmelung zum Basalt. Eine andere Erklärung führt den Namen auf das ägyptische Wort bahan zurück, die Bezeichnung für ein sehr hartes und deshalb zur Goldprüfung verwendetes Gestein. Mineralische Hauptbestandteile der Basalte sind Plagioklase (Feldspäte) und Pyroxene, außerdem Olivin, Foide (Feldspatvertreter) und Amphibole. Basaltische Magmen stammen aus dem oberen Erdmantel. An Hand der chemischen Zusammensetzung lassen sich die Basalte weltweit ihrer Herkunftsregion zuordnen, wenn das Magma direkt an die Oberfläche gelangt (z.B. auf Hawai). Vielfach bleibt aufsteigendes Magma auf dem Weg nach oben in der Erdkruste ‚stecken’. Je nach Verweildauer und Art des umgebenden Gesteins kommt es dann zu chemischen Differenzierungen und deutlicher Veränderungen in der Zusammensetzung. Charakteristisch für Basalte ist ihre säulige Absonderung, die nur bei langsamer Abkühlung des ausgetretenen Magmas auftritt. Riesige Areale in Indien, Sibirien, Südafrika und auf Island werden von Plateaubasalten (Trapp) bedeckt. Europas größtes zusammenhängendes Basaltgebiet ist der Vogelsberg, an zweiter Stelle folgt der Westerwald. Die geologisch alten Basaltgesteine des Paläozoikums und Mesozoikums werden Diabas und Melaphyr. Der Obere Westerwald ist großflächig von Basalt bedeckt und das zweitgrößte zusammenhängende Basaltgebiet Europas. In den Basaltdecken liegen die großen Steinbrüche z.B. am Watzenhahn, an der Dornburg, bei Halbs und der Umgebung von Bad Marienberg, besonders am Stöffel bei Stockum-Püschen. Größte Mächtigkeiten der einzelnen Basaltdecken (Sohlbasalt, Dachbasalt) schwanken zwischen 60 und 80m. In ihrer Zusammensetzung sind sich alle Basalte ähnlich. Sie unterscheiden sich auf dem gesamten Westerwald nicht mehr, als innerhalb eines mächtigen Ergusses. Basalteinschlüsse in Tuffen zeugen davon, dass es auch wesentlich ältere Basalte gegeben hat. Mineralogisch setzen sich auch die Westerwälder Basalte ebenfalls aus Plagioklasen und Pyroxenen zusammen. Basaltkörnungen sind ein wichtiges Straßenbaumaterial. Ein großer Teil der rund 5 Mio. t, die im Westerwald pro Jahr gewonnen werden dafür verwendet. Gelegentlich wird Basalt auch als Flußmittel keramischen Massen zugesetzt. Basaltsäulen sind unregelmäßige und mächtigere Säulen, die sich meist an und unteren Lavaoberflächen entwickeln. Dünnere und regelmäßige Säulen entstehen im Inneren der Lava. An zahlreichen Stellen im Westerwald sind, meist kleinere Basaltsäulen zu finden.
Die Basaltborkommen in Mendig, Eifel, Nähe Laacher See, wurden seit langer Zeit bergmännisch abgebaut. Dabei ist die Stadt fast vollständig unterhöhlt worden. Die Basaltsäulen wurden untertage in Scheiben zerlegt und als Rohlinge für Mühlsteine verwendet. Die Hohlräume wurden in späteren Zeiten zur Pilsherstellung (Braukeller) verwendet. Die wohl berühmteste und mysteriöseste, aus Basaltsäulen gebaute Stadt ist Nan Madol und befindet sich auf der Insel Ponape in Mikronesien. Nan Madol wurde der Sage nach von Donnervögeln gebaut. Die gewaltigen meterlangen Basaltsäulen wurden etwa im 13. Jahrhundert. unzerteilt transportiert (woher, wie, womit und wann ist bis heute nicht bekannt), daraus in einem sumpfig-brackigen Lagunengebiet Fundamente gelegt und darauf Gebäude aus zu bis zu 9 Meter hohen Mauern schichtweise errichtet. Insgesamt wurden 92 künstliche Inseln aus Basaltsäulen geschaffen und werden das „Venedig des Pazifik“ genannt.
Neben Basalt ist an wenigen Stellen im Westerwald bräunlicher Basalttuff verbreitet. Bei Maxsain-Zürbach wurde er früher als Werkstein und für feinere Steinmetzarbeiten gewonnen. Der Abbau kam zum Erliegen, da es keine Steinmetze mehr gab, die diesen Stein bearbeiten konnten.