Die besonderen Eigenschaften der Tonminerale V
Von den über 370 bekannten Tonmineralen weisen nur wenige eine charakteristische Eigenfarbe auf. Die Farbgebung beruht auf, im Mineralgitter eingelagerte bzw. gebundene, färbende Ionen. Meist handelt es sich dabei um Fe- (Eisen) oder Mn- (Mangan)-Ionen. Die „reinen“ Tonminerale, die in den Westerwälder Tongruben vorkommen, wie z.B. Kaolinite, Illite, Smectite, gehören zu den Tonminerale mit geringer Eigenfarbe. Die Farbe der Tone, also der natürlichen Mischung aus Tonmineralen und anderen Mineralen, wie wir sie in der Tongrube finden, wird durch Beimengungen unterschiedlichster Art hervorgerufen.
Es sind nicht die Tonminerale, sondern die Verunreinigungen, die die Rohtonfarbe aber insbesondere die in der Keramik wichtige Brennfarbe bewirken.
Die Tonminerale liegen in den Tonen kaum als „reine“ Tonminerale vor. Fast alle sind Mischformen und/oder fehlgeordnete Tonmineralstrukturen. Mithin ist die Farbe als wichtige Eigenschaft des Rohstoffs Ton nur in geringem Maß von der Eigenfarbe der Tonminerale abhängig.