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Entstehung von Tonlagerstätten 5/7

Fluviatile Sedimente: beziehen sich allgemein auf Fließgewässer, z.B. Ablagerungen in Fluss- oder Bachbetten, Flussstränden und Überschwemmungsgebieten von Flüssen.

Der Sedimentaufbau fluviatiler Ablagerungen entspricht einem jeweils charakteristischen Sedimentationsverhalten eines Flusssystems. Unterschieden werden dabei vier bzw. fünf Haupttypen: verflochtener Fluss (braided river system), mäandrierender Fluss, anastomosierender Fluss, gestreckt bis leicht gewundener Flusslauf (straight river)

Anastomosierende Flüsse bauen durch die hohe Sedimentfracht und ihr geringes Gefälle in die Höhe und werden auch als verzweigte Dammuferflüsse bezeichnet. Der sogenannte Schwemmfächer wächst dabei nicht gleichmäßig in die Höhe. Vielmehr sedimentiert der Fluss im nahen Umfeld und bildet dabei die typischen Uferwälle. Der Sedimenttransport in diesen fließenden Gewässern weist typischerweise sehr unregelmäßige Ablagerungen auf. Tonlagerstätten mit solcher Genese zeichnen sich durch kleinräumige Strukturen auf (im Gegensatz dazu weisen limnische Lagerstätten als Sedimentauffangbecken ruhige bis sehr ruhige Ablagerungsbedingungen auf, wie z.B. die Tonlagerstätten des Westerwaldes).

Schichten selben Materials im fluviatilen Milieu beschränken sich auf unregelmäßige Linsen, sowohl vertikal als auch horizontal.

Modell einer Flusslandschaft
(Quelle: Schlunegger & Garefalakis)
Satellitenbild eines anastomosierenden Flusses
(Quelle: Schlunegger & Garefalakis)

Ablagerungen solcher fluviatiler Vorkommen sind z.B. in der Oberpfalz/Bayern verbreitet. Diese tertiären Tonlagerstätten gehören zum Sedimentationsraumes der Ur-Naab. Die Entstehungsbedingungen sind wesentlich für die Ausbildung aller Tonlagerstätten dieser Region

(eine ausführlichere Darstellung des Urnaab-Tertiärs: MEYER 1996).

Die genaue Struktur und der qualitative Inhalt solcher Tonlagerstätten kann durch Bohrungen, selbst wenn ein sehr engmaschiges Bohrraster gewählt würde, praktisch nicht ermittelt werden. Die tertiären Ablagerungen zeigen überall eine große Unregelmäßigkeit, so dass Bohrungen selbst an nicht weit auseinander gelegenen Punkten meist sehr verschiedene Profile ergeben, hauptsächlich dadurch, dass die sandigen Lagen sich rasch auskeilen und die tonigen oft Linsenform haben.

Ablagerungen im Bereich eines Flussdeltas bilden einen Übergangsbereich zum marinen Milieu.

Flussdelta

Literatur und Quellen:

Meyer, R. K. F. (1996) Tertiär in  Nordostbayern. In: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern 1:500 000. Bayerisches Geologisches Landesamt, München. S.129-137

Schlunegger, F. & Garefalakis, P. (2023) Einführung in die Sedimentologie. Schweizerbart, Stuttgart

fluviatile Sedimentation

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