Für historisch Interessierte gibt es eine weitere Attraktion im Westerwald. Man kann den Spuren des Westerwälder Tonbergbaus folgen und findet im Wald zwischen Hilgert und Ransbach-Baumbach in der Nähe Rundwanderwege RB 9 oder HG 5 ein altes Glockenschachtfeld. Auf den ersten Blick nur eine Anzahl von Tümpeln und Löchern. Manche halten sie sogar für Bombentrichter. Aber es sind Relikte aus der frühen Zeit der Tongewinnung, dem Abbau im Glockenschaft.

Dieses Abbaufeld war bereits 1776 in einer Forstkarte des Fürsten zu Wied eingetragen. Es wird in dem Buch „Auf den Spuren des historischen Tonbergbaus im Kannenbäckerland“ von Birgit Heuser-Hildebrandt wissenschaftlich beschrieben (eine Besprechung dieses Bucher folgt demnächst in diesem Blog).

Harald Fuchs aus Ransbach-Baumbach und im Verein „Keramik Erleben e.V.“ ist heimatkundlich engagiert, und hat für eine Information über die kulturhistorisch bedeutsame Fläche an Ort und Stelle gesorgt.

Für die Hinweistafel wurden Informationen aus der „Westerwälder Tonkiste“ verwendet. Die Tonkiste, entworfen von der Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton und entwickelt für  den Einsatz in, Schulen enthält Unterrichtsmaterialien (Lehrerinformationen, Schülertexte, eine Lernkartei und vieles mehr).

Die „Westerwälder Tonkiste“ wird demnächst in diesem Blog vorgestellt.

Das Glockenschachtfeld, welches auch als Bodendenkmal gilt, ist auch als Geotop in den Geopark Westerwald-Lahn-Taunus aufgenommen. Der Geopark, eine länderübergreifende Initiative der Landkreise Altenkirchen, Westerwald, Rhein-Lahn, Limburg-Weilburg und Lahn-Dill, will Erdgeschichte begreifbar machen nach dem Motto. „Wo Marmor, Stein und Eisen spricht und der Ton die Musik macht!“. Der Geopark weist Geotope in Form einer Gabione mit einem Stab mit Schildblech aus, an das dann die betreffende Infotafel montiert wird. Als Füllmaterial für die Gabione bekam  Harald Fuchs gebrannte Tonschollen der Firma Lassmann Tonbergbau, die in der Nähe bei Ransbach-Baumbach Ton fördert.