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Transport im Westerwälder Tonbergbau – III – aktuell

Der Transport auf Schienen spielt seit jeher eine wichtige Rolle Tonbergbau. Zum einen innerbetrieblich in und aus den Tongruben, zum anderen, per Bahn als Teil des allgemeinen Güterverkehrs bei der Belieferung der Kunden. So gibt es im Westerwald an verschiedenen Orten extra für die Tonverladung gebaute Verladerampen. z.B. am Bahnhof Siershahn, in Wallmerod oder Löhnberg b. Weilburg.

Bahnverladung am Bahnhof Siershahn

Ein bedeutender Faktor ist die Belieferung der italienischen Fliesenindustrie mit Westerwälder Tonen. Lange Zeit war der Westerwald für die Fliesenhersteller, vor allem im Raum Sassuolo südlich von Modena, die wichtigste Quelle für Ton. Bis Anfang der 2.000er Jahre wurden bis zu 2 Millionen Tonnen praktisch nur per Bahn nach Italien verfrachtet. Ein Teil der Tone aus dem Westerwald wurde durch ukrainische Tone ersetzt. Durch den Krieg in der Ukraine ist diese als Lieferant für die italienische Fliesenindustrie weggefallen. Dies hat zu eine verstärkten Nachfrage im Westerwald geführt. In den letzten Jahren hat sich diese Menge auf rd. 1 Million Tonnen eingependelt. Dies entspricht rd. 4.000 to pro Arbeitstag, die per Bahn transportiert werden.

Ein nicht unwesentlicher Faktor ist der Transport von Fliesen, aus Italien in den Westerwald, für den die ‚leeren‘ Tonwaggons genutzt werden.

Entladung von Fliesen aus Italien am Bahnhof Siershahn

Durch den aktuell noch laufenden Streik der Lokführer sind die Bahntransport für Ton massiv betroffen.

Dazu eine aktuelle Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton e.V.:

Bahnstreik sorgt für gestörte Lieferketten in der Westerwälder Tonindustrie

Der bislang längste Streik der Lokführergewerkschaft GDL wirkt sich nicht nur auf die deutsche Wirtschaft im Ganzen aus.

Insbesondere für die Westerwälder Tonindustrie ergeben sich durch den mehrtägigen Arbeitskampf bedeutende ökonomische Konsequenzen. Denn mit Beginn des Lokführerstreiks im Güterverkehr kommt es auch bei den Tonverkehren vom Westerwald nach Italien zu erheblichen Einschränkungen.

Die DB Cargo AG transportiert seit langem etwa 1 Mio. t. keramischen Ton pro Jahr vom Westerwald nach Italien, auf dem Rückweg nach Deutschland werden Fliesen transportiert. Der italienische Fliesenmarkt ist für die Westerwälder Tonindustrie mit einem Marktanteil von circa 25 Prozent von enormer ökonomischer Bedeutung. Allein durch den aktuellen Bahnstreik kommen so rund 16.000 t Ton nicht auf die Schiene.

„Der Streik hat bereits jetzt für unsere Mitgliedsunternehmen der Westerwälder Tonindustrie erhebliche Konsequenzen“, so Dr. Matthias Schlotmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton e.V.; „dies auch vor dem Hintergrund des starken Abschwungs der Bauwirtschaft, der die Branche ebenfalls massiv trifft“.

Bahnverladung, GDL-Streik, Streik der Lokführer

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