Die schwerwiegenden Logistikprobleme beim Tontransport wurden bereits im Zusammenhang mit dem Krieg in er Ukraine dargestellt. Trotz stark gestiegener Nachfrage nach Ton, besonders aus Italien und Polen, gelingt es nicht, wesentlich größere Menge an Ton mit der Bahn zu transportieren. Selbst die übliche Tonnage bewältigt die Deutsche Bahn kaum ohne Probleme. Manchmal fehlen Waggons für den Transport, manchmal ’stauen‘ sich beladene Waggon zu Hunderten bei der Zusammenstellung der Züge (nach Italien) unter anderen auf Grund von Personalmangel und/oder Streckensperrungen.

Auch in ’normalen‘ Zeiten wird Ton per Schiff zu den Abnehmern transportiert. Obwohl zu deutlich höheren Transportkosten sind Rheinschiffe auch als ‚Ersatz‘ für Lieferungen nach Italien zum Einsatz gekommen. Nun dürfte bald auch auf diesem Weg wegen sinkender Rheinpegel nichts mehr gehen.

Darüber hinaus dürfte auch die momentane Versorgungslage ‚Energie‘ Transporte, nicht nur auf dem Rhein, beeinträchtigen. Per Verordnung werden Frachten z.B. mit Kohle zur Versorgung der Kraftwerke, Vorrang, auf der Bahn selbst vor dem Personenverkehr, eingeräumt werden. Die Transportkapazitäten auf der Straße dürften in der Folge ebenfalls knapper werden.

Bereits 2018 verursachten niedrige Wasserstände erhebliche Einschränkungen. Damals (warum nicht aktuell ebenso?) rückte eine ‚Mangellage‘ bei der Versorgung mit Kraftstoffen in Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Der Westerwälder Tonbergbau war damals durch deutlich höhere Preise betroffen,, was insbesondere Transportunternehmen, und damit auch die Tonindustrie, traf. Ob nur über kurze Entfernungen z.B. im Tagebau, Transporte zu Mischwerken, zur Bahnverladung oder schließlich zu den Kunden: dafür sind LKW-Transporte erforderlich. So trieb das Niedrigwasser auch die Betriebskosten, z.B. bei der Trocknung von Ton in den Mahlwerken, in die Höhe.

Vor ziemlich genau 20 Jahren gab es in Mitteleuropa ebenfalls eine ‚unnormale‘, aber gegenteilige Situation. Zahlreiche Flüsse in Deutschland und den angrenzenden Ländern führten erhebliches Hochwasser. Man erinnere sich an die ‚Elbeflut‘.