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Unter uns. Zur geologischen Geschichte der Westerwälder Tone I


Geologisches Blockbild des Rheinischen Schiefergebirges und seiner Nahbarschaft (aus: v.Koenigswald & Meyer 1994, S.31), Erläuterung einiger Abkürzungen im Text

Das hier vorgestellte Blockbild zeigt in räumlicher Darstellung und stark vereinfacht die wichtigsten geologischen Strukturen des Rheinischen Schiefergebirges und angrenzender Bereiche. Im Zentrum des Blocks liegt das gefaltete und herausgehobene Rheinische Schiefergebirge, in das sich Rhein, Mosel und Lahn tief eingeschnitten haben, randlich das mesozoische Deckgebirge und aufgesetzt die jungen Vulkane in der Eifel, entlang des Mittelrheintals, im Westerwald und im Vogelsberg. Im Norden schneidert sich der Niederrheinische Graben die Kreideschichten von Westfalen und der Provinz Limburg in den Niederlanden. Aus der Struktur kann man die Altersfolge der Gesteine (und Ereignisse) ablesen. Das Rheinische Schiefergebirge, aufgebaut aus paläozoischen Gesteinen (im Blockbild angegeben mit cb Kambrium, or Ordovizium, si Silur, dv Devon und c Karbon, kenntlich auch an der jeweiligen Farbgebung) liefert die wesentlichen Ausgangsgesteine für die Westerwälder Tone: sind in braun bis braunrot dargestellten unterdevonischen Schichten (du), die den Untergrund von Eifel, Siegerland, Westerwald, Taunus und Hunsrück bilden. Im Tertiär, rund 300 Millionen Jahre später, ergänzen vulkanische Gesteine das heutige Bild. Eine tiefgründige Verwitterung der oberflächennahe Gesteine am Ende des Mesozoikums bis ins Altertiär führte zu einer mächtigen Verwitterungskruste, nun ‚weicher‘ als ihr Ausgangsgestein und leichter wieder zu erodieren und abzutragen. Die Umwandlung z.B. der in den devonischen Grauwacken enthaltenen Feldspäten, in den Schiefer enthaltenen Glimmern in Tonminerale stehen am Anfang der Geschichte der Westerwälder Tone. Spuren dieser Periode finden sich nach wie vor. Konzentriert und durch Erosion und Transport in Bächen und Flüssen nach Größe, Form und Dichte schon separiert. finden wir Produkte dieser Verwitterung und Abtragung, sie so aufbereitete und abgelagert in den Westerwälder Tonlagerstätten.

Quelle: v.Koenigswald, W. & Meyer, W. (1994) Erdgeschichte im Rheinland. Fossilien und Gesteine aus 400 Millionen Jahren. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München

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