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Rohstoffbroschüren der BGR

„Deutschland ist arm an Rohstoffen“. Dieser oft und immer wieder gehörte Satz entspricht in seiner Einfachheit nicht er Wahrheit und muss stark relativiert werden. (aus der Einleitung, Seite 4). Diesem verbreiteten Vorurteil setzt die BGR seit einiger Zeit kompakte Broschüren zu einzelnen Rohstoffen, die von Bedeutung für unser Land sind, entgegen. Interessant, besonders für den Tonbergbau im Westerwald sind die Hefte „Spezialtone und -sande in Deutschland“ und „Kaolin in Deutschland“. Lesenswert und informativ auch die Berichte „Feldspatrohstoffe“, „Quarz“ oder „Vulkanische Lockergesteine“.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist die zentrale Forschungs- und Beratungseinrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Geowissenshaften und Rohstoffe (www.bgr.bund.de). Sie untersteht dem Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Zu den Aufgaben und zur Tätigkeitsfelder der BGR siehe weiter unten im Text.

Die 83-seitige Broschüre „Spezialtone und -sande in Deutschland“ mit zahlreichen Abbildungen enthält ebenfalls Karten mit den Vorkommen verschiedene Tonarten in Deutschland. Die Veröffentlichung entwirft eine eigene, eigenwillige Klassifizierung „Spezialtone“ verschiedener Tonarten, die seit langem geführte Diskussion über die Einteilung und Bezeichnung von Tonen (hier im Blog mehrfach angesprochen) allerdings nicht vereinfacht. Unverständlich ist die Aufnahme von „Spezialsanden“ in den Bericht, die sonst üblicherweise separat betrachtet werden.

Die Ausführungen und Fakten zu einzelnen Tonvorkommen und -regionen sind jedoch sehr informativ und ausführlich. Besonderen Raum nehmen die zahlreichen Anwendungsgebiete der Tone, insbesondere auch die der Westerwälder Tone ein (feuerfeste Baustoffe, Bau- und Bohrindustrie, Tongranulate, keramische Schleifkörper, Bleistiftminen, Natur- und Umweltschutz, u.a.).

Thematisch einfacher, weil seit langem klar klassifiziert, ist der Report „Kaolin in Deutschland“. Unser Land ist zwar bei weitem nicht der größte Produzent von Kaolin, verfügt aber über große Lagerstätten und eine Förderung, die für eine Eigenversorgung ausreichen würde. Auch im Westerwald wird Kaolin aus primären Lagerstätten abgebaut.

Kaolin ist ebenso wie Ton nicht aus unserem Alltag wegzudenken. Vielfältig ist seine Verwendung bei der Herstellung z.B. von Papier, Sanitärkeramik, Porzellan, Glasuren, Kunststoffen, Füllstoffen, Glasfasern, Farben und Lacken.

Eine gute Übersicht bietet die Broschüre „Heimische mineralische Rohstoffe – unverzichtbar für Deutschland“. Der Bericht geht auf Vorkommen, Verwendung und wirtschaftliche Bedeutung von Energierohstoffen, Steine und Erden, Torf, Industriemineral, Metall und Sekundärrohstoffe ein. Absolut lesenswert.

Sehr informativ sind auch die Berichte „Feldspatrohstoffe“, „Quarz“ oder „Vulkanische Lockergesteine“.

Die Broschüren stellt die BGR als Download zur Verfügung oder können dort auch gedruckt angefordert werden. Auch beim Tonbergbaumuseum Westerwald in Siershahn (www.tonbergbaumuseum.de) sind Broschüren dieser Reihe erhältlich.

Zur Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) (Quelle: Homepage der BGR www.bgr.bund.de):

Die BGR ist in vier Fachbereiche gegliedert:

– Rohstoffe

– Grundwasser und Boden

– Unterirdischer Speicher- und Wirtschaftsraum

– Geowissenschaftliche Informationen, Internationale Zusammenarbeit

Sie erbringt hoheitliche und öffentliche Leistungen. Ihre Aufgaben umfassen:

  1. die rohstoffwirtschaftliche und geowissenschaftliche Beratung der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft insbesondere zur langfristigen Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland, der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle und dem nachhaltigen Georessourcenmanagement;
  2. die Förderung von Wissenschaft und Wirtschaft durch geowissenschaftliche Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer, Mitwirkung in der Hochschullehre, Beratung und Information;
  3. die nationale und internationale geowissenschaftliche und technische Zusammenarbeit in den Bereichen Geowissenschaften, Rohstoffe, Boden und Grundwasser sowie Georisiken und Endlagerung radioaktiver Abfälle;
  4. die Erhebung, Standardisierung, Harmonisierung und Bereitstellung geowissenschaftlicher und rohstoffwirtschaftlicher Fachdaten auf der Bundesebene sowie die dazu erforderlichen Koordinierungsarbeiten mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer;
  5. den Erdbebendienst des Bundes.

Die BGR ist durch das Ausführungsgesetz zum Nuklearversuchsverbotsvertrag (UVNVAG) beauftragt, die technischen und fachlichen Verpflichtungen Deutschlands zur Überwachung der Einhaltung des Abkommens zu erfüllen, und betreibt dafür das Nationale Datenzentrum (NDC) sowie seismologische und Infraschall-Stationen als Teil des internationalen Überwachungssystems (IMS).

Im Auftrag des BMWi nimmt die BGR die Aufgaben als nationale Behörde entsprechend der EU-Verordnung „Sorgfaltspflichten in der Lieferkette für Unionseinführer von Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erzen und Gold aus Konflikt- und Hochrisikogebieten (2017/821)“ wahr.

Die BGR vollzieht das Gelogogiedatengesetz (GeolDG) im Bereich der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) und des Festlandsockels der Bundesrepublik Deutschland.

Mit der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) berät die BGR seit Oktober 2010 die deutsche Wirtschaft in Fragen der Verfügbarkeit und nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen sowie zu aktuellen Marktentwicklungen.

Die BGR betreibt die zur Beratung notwendige Forschung und Entwicklung. Sie bilden die Grundlage für die fachgerechte Aufgabenerfüllung der BGR und umfassen methodische und instrumentelle geowissenschaftliche Entwicklungsarbeiten und deren Umsetzung in die Praxis. Die BGR beteiligt sich an nationalen und internationalen Forschungsvorhaben, in der Antarktis erfolgt dies als Beitrag zur Aufrechterhaltung des Konsultativstatus Deutschlands. Auf dem Gebiet der internationalen Meeresforschung betreibt die BGR bedarfsorientierte Ressortforschung.

Als geowissenschaftliche Fachbehörde des Bundes ist die BGR auch Durchführungsorganisation für Projekte der Technischen Zusammenarbeit im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Für die geowissenschaftlichen Daten, Metadaten und Dienste der BGR sind die Bestimmungen des Geodatenzugangsgesetzes (BGeoZG) als deutsche Umsetzung der EU-Richtlinie 2007/2/EG (INSPIRE) anzuwenden. Die BGR stellt auf Grundlage des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung (EGovG) unbearbeitete Daten, die zur Erfüllung der öffentlich-rechtlichen Aufgaben der BGR erhoben wurden, zur Verfügung.

Weitere inhaltliche Anforderungen ergeben sich aus den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Rohstoffinitiative der Europäischen Gemeinschaft in Verbindung mit der Rohstoffstrategie und dem Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess II) der Bundesregierung.

Kaolin, Rohstoffe Deutschland, Rohstoffvorkommen, Spezialtone

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