Stratigraphie des Tertiärs im Westerwald
Geologie der Westerwälder Tone II
Die Westerwälder Tone sind tertiären Alters. Als Tertiär wird heute verbindlich der Zeitabschnitt von 65 Millionen bis 1,6 Millionen Jahren v.u.Z., bezeichnet und in die Stufen Eozän, Oligozän, Miozän und Pliozän eingeteilt.
Geologische Vorgänge hinterlassen ‚Spuren‘. Sedimentation, Erosion, tektonische Bewegungen der Erdkruste oder Vulkanismus fanden wie heute auch in geologischer Vergangenheit statt. Gesteinen geben durch ihre Zusammensetzung und Struktur Auskunft über die Entstehungsbedingung. Zusätzlich liefern Fossilien Informationen zur zeitlichen Einordnung. Aus vielfältigen geologischen Daten lassen sich erdgeschichtliche Abläufe rekonstruieren. Mithin stellt die Erde bzw. die Erdkruste ein gewaltiges Puzzle dar, dessen vollständige Auflösung allerdings noch lange nicht in Sicht ist.
Die zeitliche Zuordnung erfolgt durch die möglichst genaue petrologische Beschreibung der Gesteine (Tone sind im geologische Sinn ebenfalls Gesteine). Im Westerwälder Tertiär liegen die ältesten Ablagerungen generell ‚unten‘ und werden von jüngeren überlagert. Tritt die gleiche Abfolge an anderer Stelle auf, kann mit hinreichender Sicherheit auf eine zeitliche und räumliche Verbindung geschlossen werden.
Die Zeitabschnitte werden, regional unterschiedlich, unterteilt und oft mit lokalen Namen versehen (häufig dient der Ort, von dem das Gestein erstmals beschrieben wurde oder typischer Ausprägung vorkommt). Für den Westerwald einschließlich seiner Randbereiche (nach heutiger Sichtweise) wurden folgende Formationen bestimmt und festgelegt:
Siershahn-Formation
Pliozän Dernbach-Formation
Kieseloolithschotter
Enspel-Formation
Heckholzhauser-Formation
Ober- Breitscheid-Formation
Oligozän Kärlich-Formation
Unter- Arenberg-Formation
Maifeld-Formation
Eozän Neuwied Gruppe Bubenheim-Formation
Immendorf-Formation