Skip to main content

.

.

Tongruben unter Schnee

Obwohl es regelmäßig winterlich wird, ist die Sicht auf eine schneebedeckte Tongrube, zumindest im unteren Westerwald, eher selten. Auch weil eine Tongrube unter einer Schneedecke in einer winterlichen Schneelandschaft weit weniger auffällt als während anderer Jahreszeiten. Weiß oder hell erscheinende Tonlagen heben sich normalerweise deutlich von der Umgebung ab. Dieser Kontrast verschwindet bei Schneebedeckung. Aufnahmen vom selben Standpunkt zeigen die Grube Hohewiese bei Siershahn im September und im Januar.

Grube Hohewiese bei Siershahn im Septemter
Tongrube Hohewiese bei Siershahn im Januar

Tongruben unter Schnee sind im Hohen Westerwald durchaus häufiger als im Kannenbäckerland. Hier machen 2-300 Meter Höhendifferenz den Unterschied.

Im Gegensatz zur Tonförderung z.B. in der Ukraine (Donbass) wird die Tonförderung im Westerwald in den Wintermonaten nicht eingestellt. Liegt dort planmäßig die Förderung von November bis März, unabhängig von den tagesaktuellen Wetterbedingungen, still, wird im Westerwald ganzjährig Ton gefördert. Zwar beeinflusst das Wetter manchmal nicht unerheblich die Arbeiten in einer Tongrube. Heftiger, anhaltender Niederschlag oder Dauerregen beeinträchtigt die Arbeiten weit stärker als Sonnenschein oder Dauerfrost.

Schneebedecktes und gefrorenes Förderband

Mäßiger, auch anhaltender Frost, kann die Tätigkeiten in ein Tongrube sogar eher erleichtern. Verfügt die Grube zudem noch über Bandförderung, wird die Tongewinnung nur wenig beeinflusst. Allerdings geht die Fördermenge in den Wintermonaten zurück, da die selektive Gewinnung auch von den Lichtverhältnissen abhängt. Je kürzer die Tage, umso weniger Zeit bleibt für das Baggern von Ton (es gab im Westerwald Versuche mit zusätzlicher Beleuchtung an den Abbaustellen die Arbeitszeiten der Gruben zu verlängern).

Im Hintergrund Ton und Abraum, im September
Im Hintergrund Ton und Abraum unter Schnee im Januar

Kommt Wind zu Schnee und niedrigen Temperaturen hinzu, bleiben auch bereits in überdachten Boxen nicht ‚unberührt‘. Mit steigenden Temperaturen und schmelzendem Schnee kann auch ein Anstieg der oberflächigen Feuchtigkeit des Tone einhergehen.

Eingelagerter ‚beschneiter‘ Ton

Anhaltender Frost kann bei den ‚Nebenanlagen‘ einer Tongrube wie z.B. dem Klärteich zur Reinigung der Grubenwässer zu zeitweisen Problemen führen, wenn eine solche Wasserfläche vollständig zufriert. Dann funktionieren oft auch die nötigen Pumpen nicht mehr. Allerdings verringert sich bei Dauerfrost ebenso die zu ‚bearbeitende‘ Wassermenge deutlich.

Grube Hohewiese bei Siershahn, Klärteich, Schnee im Westerwald, Tongruben im Winter

Tonbergbau in Social Media