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Wichtige Eigenschaften der Westerwälder Tone: die Brennfarbe

Farbe spielt in unserem täglichen Leben eine große Rolle. Bei der Tongewinnung hilft sie verschiedene Tone beim Abbau zu unterscheiden.

Vor allem ist sie wichtig für die Verarbeitung von Tonen, denn die Gleichmäßigkeit der mit Ton hergestellten Produkte ist ein wesentliches Qualitätskriterium. Farben zu erklären und vor allem sie zu beschreiben ist allerdings gar nicht so einfach. Die Farbwahrnehmung ist sehr individuell.

Von größerer Bedeutung ist jedoch die Brennfarbe. Diese wird durch die farbgebenden Bestandteile im Ton und die Brenntemperatur bestimmt. Mit steigender Temperatur wird die Farbe dunkler. Dabei schwindet die Probe und die Porosität nimmt ab. Für eine vergleichbare Farbbeschreibung ist die möglichst immer gleiche Präparation der Tonproben wichtig.

Farbgebende Verbindungen in Tonen

Das wichtigste färbende Element sind Eisenverbindungen. Daneben wirken Mangan- und eine Reihe anderer Oxide (Titan, Aluminium, Calcium, Magnesium), abhängig vom vorhandenen Mengenanteil, im Brand in Wechselwirkung mit dem Eisen. ‚Eisen‘ im Ton rührt im wesentlichen von den mineralischen Bestandteilen der Ausgangsgesteine der Tone her: Biotite, Pyroxene, Amphibole und andere eisenhaltige Silikate. In welcher Bindungsform es dann im Ton auftritt, hängt von zahlreichen Faktoren wie z.B. dem pH-Wert, der Konzentration, der Oxidationsstufe ab: u.a. Ferrihydrit, Goethit, Siderit, Hämatit, Lepidokrokit, Maghemit. Weitere Eisenatome sind direkt in das Kristallbitter der Tonminerale eingebaut.

Um Farbbeschreibungen vergleichbar zu machen, wurde in der Keramik lange die Farbkarte der C.E.C. (Fédération Européenne des Frabricants de Carreaux de Céramique) verwendet. Einer Probe wurden dabei durch Auflegen der Karte die am besten ‚passende‘ Farbe ein Buchstabe und eine Zahl zugeordnet. Die Farbauswahl war beschränkt.

CEC Farbarte

Heute hat sich für die Beschreibung von Brennfarben der Tone das CIE-Lab-Verfahren (Commision Internationale l’Eclairage) durchgesetzt. In der Farben- und Lackindustrie ist es seit langem in Gebrauch. Dabei wird eine Probe mit Xenon-Licht bestrahlt und die reflektierte Strahlung gemessen. Das auf einen Farbstandard justierte Messgerät zeigt die ermittelten Zahlenwerte für die Helligkeit L* und entsprechend der zugrundeliegenden Farbtafel die Daten für Farbton und Sättigung a* und b* an.

So wird eine Farbe im Farbsystem L*a*b* genau beschrieben. Zur Veranschaulichung dieser abstrakten Werte eignet sich die Darstellung zusammen mit Tonmustern für verschiedene Temperaturen.

Digital StillCamera

Anmerkung: Das CIE-Lab-Verfahren ist nicht zu verwechseln mit der veralteten Hunter-Lab-Methode, die die Werte L, a und b anders berechnet. Zur Unterscheidung werden die CIE-Lab-Werte mit einem * gekennzeichnet: L*, a*, b*.

Quellen: Minolta Firmenschrift (1984)

Brennfarben, Eigenschaften

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