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Wie kommt der Ton in den Westerwald ? Teil II/V

Das Devon ist für den Westerwald der erste bedeutende geologische Zeitabschnitt, der seine Spuren hinterlassen hat. Da war an die Westerwälder Tone allerdings noch nicht zu denken, wenn gleich die devonischen Gesteine die für die Westerwälder Tone wichtigsten Ausgangsgesteine sein werden. Die devonischen und nachfolgend karbonischen Gesteine sind charakteristisch für das Rheinische Schiefergebirge. Es besteht aus Schichten von Sandstein, Schiefern, Grauwacken, Quarziten, karbonatischen und auch magmatischen Gesteinen.

Das Rheinische Schiefergebirge ist ein Mittelgebirge in Deutschland (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland). Als geologisch-geografische Einheit reicht es weiter nach Luxemburg, Frankreich und Belgien. Seine höchste Erhebung befindet sich im Taunus mit dem Großen Feldberg (881,5 m über NN).

Damals lag an Stelle des heutigen Rheinischen Schiefergebirges ein Meer, dessen Lage, Ausdehnung und Entwicklung sich an Hand z.B. der in ihnen abgelagerten Gesteine rekonstruieren lassen. Die Sedimente des Devonmeeres verfestigten sich und wurden vor 250 bis 300 Mio. Jahren zu einem stattlichen Gebirge aufgeschoben, gefaltet, z.T. zerbrochen und gehoben (Ende November/Anfang Dezember). Über dem Meeresspiegel wirkt sofort wieder Verwitterung und Abtragung. Das Mittelrheintal gibt eindrucksvoll Zeugnis von Aussehen und Struktur dieser Gesteine. Nicht nur dort. wo sich einst Loreley ihr Haar kämmte, können wir die typische Ausprägung der devonischen Schichten betrachten. Ebenso an vielen anderen Stellen: z.B. unterhalb der Festung Ehrenbreitstein, im Brexbachtal bei Höhr-Grenzhausen oder im Gelbachtal bei Montabaur.

Grauwacken und Sandsteine am Loreley-Felsen
Gefaltete und überkippte Gesteine der Rittersurz-Schichten, Unterdevon, Nähe Mühlberg im Grenzhäuser Wald, Brexbachtal

Nach der fast vollständigen Abtragung dieses Gebirges war das Gebiet des heutigen Schiefergebirges bis zum Ende des Erdmittelalters (Mesozoikum, 200 – 65 Mio. Jahre) eine weite wüstenähnliche Gegend. Man findet deshalb im Westerwald auch keine geologischen Zeugnisse aus dieser erdgeschichtlichen Periode. Vor rund 65 Mio. Jahren lag der Westerwald zudem auf einer geographischen Breite von 30° (also etwa Höhe Kairo), das Klima war ganz anders als heute.

Brexbachtal, Devon, Rheinisches Schiefergebirge

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