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Abbaumethoden im Westerwälder Tonbergbau – VII/X – Tonpflug Walterfang

Im Jahr 1941 wurde das Patent für den ‚Pflug zum strangweisen Abbau von Ton‘ erteilt. Der Erfinder Walterfang stammt aus Siershahn. Ähnlich einem früher vom Pferde- oder Kuhfuhrwerk gezogener Ackerpflug bestand der Tonpflug „Walterfang“ aus einem Rahmen mit einem Führungsgestell mit Handgriffen.

Abbildung aus der Patentschrift ‚Tonpflug‘

Im Vorderteil des Rahmens war eine Zugöse befestigt. Mit einer Walze lief der Pflug auf der abzubauenden Tonschicht und in diese drang die Schneidvorrichtung (schwalbenschwanzartig ausgebildet mit zwei Schneidmessern). Beim Vorwärtsgang des Pfluges teilte ein Flügelrad mit drei scharfen, s-förmigen Flügelmessern den gelösten Tonstrang auf mechanischem Wege in gleichmäßige Schollen.  Dieser strangweise Abbau in annähernd waagerechter Richtung brachte Schollen aus er gleichen Schicht oder zerteilte verschiedene Tonsorten, die auf Grund der Schollenbildung leicht zu sortieren waren. Der Tonpflug wurde von einer Winde gezogen, um einen gleichmäßigen Arbeitsgang zu ermöglichen.

„Die optimalen Einsatzgrößen des Tonpfluges lagen bei langen Tonbühnen, günstige Leistungen waren bei Längen von 40m zu erzielen. Bei einigen Grube wurden sogar Bühnen mit 70m angegangen. Hierbei hatten sah sehr hohe Förderleistungen ergeben, die bei 30t pro Mann und Schicht lagen. In erster Linie dann, wenn Winden beidseitig der Bühne standen. Hier kam es dann allerdings zu Engpässen bei der Förderung der Schollen und es waren teilweise vier Mann damit beschäftigt, die Bühne frei zu räumen.

Der Einsatzbereich des Tonpflugs war über alle Tonqualitäten verteilt, selbst in harten Tonschichten gab es optimale Ergebnisse. Allerdings wurde dann die Schneidvorrichtung zur Schollenbildung abmontiert und der Tonstrang von Hand geteilt.“ (Mayen 1985)

In den 1950er Jahren kam der Tonpflug in vielen Westerwälder Tagebauen zum Einsatz. Mitte der 1950er wurde er durch Elektrohandspaten und andere Abbaumaschinen verdrängt.

Literaturangaben im Teil X

Tonpflug, Walterfang

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