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Von den Anfängen des Tonbergbaus im Westerwald Teil 4/4

Aus BAADEN (1985), Seite 136:

„Wegen der Tonförderung am Geböck bei Mogendorf kam es 1766 wieder zu Auseinandersetzungen. Wie es in einem wiedischen Bericht  vom 15.12.1766 heißt, haben die kurtrierischen Untertanen zu Ransbach und Baumbach, welche an die Mogendorfer angrenzen, „Erde nächst der Grenze wie die Wiedischen“, also gleichberechtigt. Daher bestehe seit vielen Jahren die Übereinkunft, wechselweise einmal auf dieser, einmal auf jener Seite eine Erdkaul zu graben. Seit einigen Jahren hätten die trierischen Untertanen in größerer Menge die Tonerde bloß auf der Mogendorfer Gerechtigkeit geholt wogegen die Mogendorfer sich beschwerten.

Außerdem wiesen diese darauf hin, daß ihnen von allen Kruglieferungen nach der Zunftordnung der 3.Teil gebühre. Trotz verschiedener Vorstellungen erhielten sie nicht ihren Lieferanteil an den Krügen. Solange dies nicht eingehalten würde, seien sie auch gegen die weitere Tonausfuhr an die kurtrierisschen Euler. Sie wiesen darauf hin, daß bei ihnen (bei Mogendorf) die beste Erde für Krüge gegraben werden. Umgekehrt gaben auch die kurtrierischen Euler von Ransbach/Baumbach zu verstehen, daß man auf die Mogendorfer Erde nicht verzichten könne, da sie mit der trierischen Erde vermischt werde. Die wiedische Erde liege „mehr am Tag“, die trierische dagegen liege weit tiefer.

Die Streitigkeiten konnten offenbar nicht sofort beigelegt werden. Daraufhin ging der wiedische Schultheiß von Mogendorf 1767 dazu über, von aller an die kurtrierischen Kameralfabriken gehenden Erde Zoll zu nehmen. Das war ganz neu, zumal die von Kurtrier ins Wiedische gehende Erde zollfrei geliefert wurde. Außerdem nahmen die Wiedischen für Tonlieferungen ins Kurtrierische, die für Krüge bestimmt waren einen höheren Preis (9 Gulden), als für Erde, die zu Kannenbäckerware verarbeitet werden sollte. So ging der Kleinkrieg hin und her.“

Erst um die Jahrhundertwende tauchen regelmäßiger Angaben über die gewonnen Menge an Ton als auch über die Abbaubetreibenden auf. 1828 lag die Förderung 95.000 Zentnern und steigerte sich auf 530.000 Zentner im Jahr 1865. Die Zahl der Gruben erhöhte sich in dieser Zeit von 28 auf 241.

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