Westerwald: Wohin mit dem Holz? „Ton“ hilft!
Gegenwärtig leidet der Holzmarkt unter einem Überangebot an Holz, das wegen Trockenheit und der folgenden Ausbreitung des Borkenkäfers gefällt werden musste. Das Forstamt Neuhäusel hat sich nun zum einen mit betroffenen Kommunen und auch der Firma Sibelco Deutschland zusammengetan, um Holz zu lagern, dass kurzfristig nicht verkauft werden kann:
Holzlager im Tontagebau Lieblich in Siershahn
Nasslager für Fichtenholz in alter Tongrube bei Vallendar
Siershahn
Sibelco Deutschland und das Forstamt Neuhäusel haben einen Vertrag geschlossen, der die Lagerung von Frischholz für maximal 4 Jahre auf einer Fläche von 0,75 ha erlaubt. Es handelt sich um ein Gebiet, in dem kein aktiver Tonabbau mehr stattfindet und die Wiederherstellungsplanung im Gange ist.
Gegenwärtig arbeitet die Forstwirtschaft an einer Informationstafel, um die Bedeutung dieses Projekts hervorzuheben und die Bürger zu informieren, die sich möglicherweise fragen, was sich hinter diesem Kunststoff verbirgt. Um die Holzqualität zu wahren, wird das Holz unter luftdicht verpackter Folie mehrere Jahre eingelagert. Es handelt sich um eine technisch geprüftes Verfahren mit abschließender zertifizierter Entsorgung der Folie. Vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz wird das Projekt unterstützt.
Was geschieht unter der Folie?
Sauerstoffentzug und CO2-Überschuss bringen Pilze und Schadinsekten zum Absterben und erhalten die Holzqualität.
Gewässernutzung für die Beregnung und Befeuchtung entfällt
Vallendar
Auf dem Gelände der ehemaligen Tongrube Vallendar an der L308 zwischen Höhr-Grenzhausen und Vallendar haben sich vier Kommunen des unteren Westerwaldkreises zusammen getan, um Holz zu lagern, dass kurzfristig nicht verkauft werden kann.
Die Entscheidung, das Holz in der alten Tongrube zu lagern, hat den Vorteil, dass es hier einen Wasservorrat gibt. Die ehemalige Grube Vallendar ist seit 20 Jahren nicht mehr in Betrieb. In einer großen Brachfläche hat sich ein Wasserteich gebildet. Wasser, das nun verwendet wird, um das Lagerholz zu wässern. Dafür wurde extra ein sieben Meter tiefer Schacht gegraben und mit einer Tauchpumpe ausgestattet. Leerlaufen kann die Grube nicht, da ein Grabensystem angelegt wurde, wodurch das Wasser wieder zurück in den Teich laufen kann. Dadurch sinkt der Wasserspiegel nur geringfügig.
Bis zu fünf Jahre kann das Holz so gelagert werden. Das Forstamt Neuhäusel, unter dessen Aufsicht das Nasslager steht, hofft, dass sich dann die Preise auf dem Holzmarkt erholt haben.
Das Wasser wird zur Holzlagerung genommen, um es vor allem vor Borkenkäferbefall zu bewahren. Die starken Wassersprenger lassen ca. 10 Liter Wasser pro Sekunde auf das Holz regnen. Bislang sind direkt neben der alten Tongrube drei große Holzstapel nebeneinander aufgereiht, überwiegend Fichte, aber auch etwas Lärchenholz ist dabei.