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Abbaumethoden im Westerwälder Tonbergbau – IX/X – Tonbohrmaschine Vetter

„Eine weitere Tongewinnungsmaschine wurden ebenfalls im Tontiefbau eingesetzt: die Tonbohrmaschine. Die Maschinenfabrik Erwin Vetter GmbH aus Eiserfeld/Sieg konstruierte Anfang der 1960er Jahre eine Abbaumaschine zur Torfgewinnung, die später auch weit verbreitet im Tontiefbau eingeführt worden ist. Um 1970 kam eine weitere verbesserte Tonbohrmaschine auf dem Markt: Die Tonbohrmaschine „Weber“ vom Typ W/111. Dabei handelte es sich um ein Schienenfahrzeug mit einem schwenkbaren Förderrohr, an dessen Ende innen eine zweiflügelige Bohrschneide mit angeschlossener Förderschnecke eingebaut war. Die Tonbohrmaschine bohrt Loch an Loch, so dass sich der Rohton in kleinen Klumpen aus dem Flöz löst. Später entwickelte man dann einen Bohrarm mit angeschlossener dreiflügeliger freier Bohrschneide, die sich für den Einsatz bei festen und härteren Tonsorten besser bewährt hat. Die Gewinnleistung lag beim Streckenvortrieb bei 20-25 t und im Abbau bei 35-40 t pro Schicht.“ (Bauer 2007)

Eine Variante der Vetter’schen Tonbohmaschine
Tonbohrmachine im Einsatz in Großalmerode (Bild Bauer 2007)

„Bis auf zwei Tongewinnungsmaschinen in Großalmerode existiert heute keine einzige Tonbohrmaschine mehr im deutschen Tontiefbau. Der letzte Fräs-Lader Westfaliafuchs wurde 1998 außer Betrieb genommen, als der Tonabbau im Tiefbau Richard gestundet worden war (2001 dann stillgelegt). Das Gerät ist heute Ausstellungsstück des Tonbergbaumuseums Westerwald in Siershahn.“ (Bauer 2007)

Heutige Tongewinnung untertage nur noch in Großalmerode

“ Hierbei handelt es sich um die Tonbohrmaschine „Vetter“ Typ VE 500/11, die noch in zwei Varianten existiert:

● Als freischneidende dreiflügelige Bohrschneide. Das abgebohrte Kleingut wird dann mittels Bunkerlader aufgenommen und zu einer Kippstelle gefahren.

● Mit Förderrohr und eingebauter zweiflügelige Bohrschneide mit angeschlossener Förderschnecke. Das hierbei abgebohrte Kleingut wird dann mit einem darunter angebauten Abzugsband direkt einer Förderbandanlage zugeführt.

Die beiden Tongewinnungsmaschinen sind zudem mit Raupenfahrwerken ausgestattet und können so gleislos im Abbaubereich bewegt werden.“ (Bauer 2007)

Bohrmachine vor Ort
Bohrmuster an der Abbauwand
Bohrflügel am Tonstoß

Die beiden Tongewinnungsmaschinen sind zudem mit Raupenfahrwerken ausgestattet und können so gleislos im Abbaubereich bewegt werden.

Die Großalmeroder Tonwerke betreiben heute den einzigen untertägigen Tonabbau in Deutschland.

Ein Gerät der Vetter’schen‘ ist Ausstellungsstück des Tonbergbaumuseums Westerwald in Siershahn.

Alter Standort im Tonbergbaumuseum
Transport der ‚Vetter’schen‘ an ihren neuen Standort

Literaturangaben im Teil X

Großalmerode, Tonbergbaumuseum Westerwald, Tonbohrmaschine, Untertage-Abbau, Vetter'sche Tongewinnungsmaschine, VGT

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